Veranstaltung: | Jahreshauptversammlung Grüne Tempelhof-Schöneberg 16.3.2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 0.6. Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | MVV |
Beschlossen am: | 16.03.2024 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Geflüchtetenunterkunft am ehemaligen Flughafengebäude Tempelhof mit medizinischer Grundversorgung ausstatten
Beschlusstext
Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof sind in drei verschiedenen
Großunterkünften derzeit 2.400 geflüchtete Menschen untergebracht. Die
Versorgung der Menschen dort ist sehr problematisch und vor allem eine
medizinische Versorgung vor Ort nicht gewährleistet.
Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof befinden sich drei
Großunterkunftsstandorte für geflüchtete Menschen, welche keine medizinische
Versorgung vor Ort haben. Dringend erforderlich ist eine auskömmliche
medizinische Versorgung, um akute sowie behandlungspflichtige chronische
Erkrankungen zu behandeln und verschreibungspflichtige Medikamente ausstellen zu
können. Die Hausärzt:innen in der Umgebung sind komplett überfordert und müssen
- genauso wie die in der Nähe liegenden Krankenhäuser - behandlungsbedürftige
Geflüchtete wieder zurückschicken. Seit Dezember 2022 wird vom Senat
versprochen, einen Medibus auf dem Gelände zu installieren. Die notwendigen
Finanzen wurden über den Aktionsplan Ukraine zur Verfügung gestellt, bisher aber
nicht entsprechend eingesetzt. Daneben fehlen die räumlichen Möglichkeiten für
qualifizierte Quarantänebereiche, die für übertragbare Erkrankungen erforderlich
sind.
Wichtig zur Sicherstellung einer auskömmlichen medizinischen Versorgung ist
außerdem ein Angebot zur Übersetzung im medizinischen Kontext, bei Arztbesuchen.
Hier bedarf es zusätzlicher Sprachmittlungsangebote und Gesundheitslots:innen.
Viele der geflüchteten Menschen mit traumatischen Erfahrungen und Verlusten
benötigen neben der grundlegenden medizinischen Versorgung eine psychiatrische/
psychotherapeutische Betreuung, um sich zu stabilisieren und mit den aktuellen
Lebensbedingungen zurecht zu kommen. Es müssen die räumlichen und personellen
Voraussetzungen für die psychosoziale Begleitung der Menschen geschaffen werden.
Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg fordern den Senat auf, den
wiederholten Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen. Der Regierende
Bürgermeister Kai Wegner muss mit dem senatseigenen Zuständigkeitspingpong ein
Ende machen und den versprochenen und dringend benötigen Medipoint endlich
umsetzen!